Informationen zum neuen Entwässerungssystem
Die Stadt Gladbeck plant im Projektgebiet Brauck-West, welches auch Teile von Butendorf umfasst, die Errichtung eines großflächigen modifizierten Mischsystems mit Elementen der naturnahen Regenwasserbewirtschaftung. Hierbei wird neben einem Kanal für Schmutzwasser ein weiteres System zur Nutzung von Regenwasser gebaut. Hieran werden ausschließlich die Dachflächen, Straßenabläufe und versiegelte Flächen angeschlossen. In der Regel ist dieses anfallende Wasser wesentlich geringer belastet, sodass eine aufwendige Reinigung in Kläranlagen entfallen kann. Dieses bietet viele Vorteile:
- Entlastung der Kläranlagen und Pumpwerke, indem nur verschmutztes Wasser behandelt wird,
- Geringere Durchmesser der Schmutzwasserkanäle,
- Überflutungsschutz durch Entlastung des Abwassernetzes.
Das Regenwasser darf nur in begrenzter Menge und gereinigt in die Gewässer eingeleitet werden. Zur Reinigung reichen im Regelfall Absetzbecken aus, wie etwa Regenreinigungsbecken. Auch eine Durchströmung einer belebten Bodenzone kommt infrage (Mulden-Rigolen-Systeme, naturnahe Erdbecken). Die Rückhaltung kann in Stauraumkanälen im Kanalnetz erfolgen. Des Weiteren können Regenrückhaltebecken (Betonbauwerke, naturnahe Erdbecken) errichtet werden. Um die Größe der Reinigungs- und Rückhalteanlagen zu reduzieren, wird versucht möglichst viel Regenwasser an Ort und Stelle zu verdunsten, versickern oder zeitlich verzögert dem Kanal zuzuführen. Dies kann auf vielfältige Weise geschehen:
- Durch die Entsiegelung befestigter Flächen wird die Versickerung und damit die Grundwasserneubildung gefördert.
- Durch die Berücksichtigung von Dachbegrünungen bei Umbauten, Anbauten, Garagen etc. wird der Regenwasserabfluss reduziert und zeitlich verzögert dem Regenwasserkanal zugeführt.
- Durch das Anlegen von Baumrigolen werden die Wurzelbereiche der Straßenbäume als Rückhalteraum für Regenwasser genutzt und in Hitzeperioden mit Wasser versorgt.
»Mit dem Neubau des Kanalisationsnetzes wird die Initialzündung in ‚Brauck-West‘ gegeben. Die vorbildliche Stärkung des natürlichen Wasserhaushalts vor Ort ist eingebettet in die Zukunftsinitiative ‚Klima.Werk‘ der Emscher-Kommunen.«
Frank Restemeyer
— Stadt Gladbeck, Amtsleiter Ingenieuramt
Was bedeutet das für Sie?
Damit der nachhaltige Umgang mit dem anfallenden Regenwasser gelingt, kommt es auf alle an. Die Eigentümerinnen und Eigentümer der Gebäude sind gefordert, ihre Entwässerungsanlagen anzupassen. Reichte früher ein Abwasserrohr, muss zukünftig getrennt abgeleitet werden. Wer sich um die passende Lösung für die eigene Immobilie kümmern möchte, wird dabei unterstützt: Die Gladbecker Verwaltung steht mit Rat und Tat zu Seite.
Zudem können Sie das Regenwasser selbst nutzen. Gießen Sie doch z.B. Ihre Blumen damit. In einer Regentonne oder in einer Zisterne gesammeltes Wasser eignet sich gut zur Bewässerung Ihres Gartens. Außerdem sparen Sie Trinkwasser und Kosten ein.
Weitere Informationen können Sie unserem Infofilm entnehmen:
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Hilfe und Ansprechpartner
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