Modellquartier Brauck-West

Im November 2019 fiel in Gladbeck der Startschuss für das Projekt „Klimarobustes Modellquartier Brauck-West“. Zuvor, im Juni 2019, hatte der Rat der Stadt Gladbeck das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden.

Die Stadt ist außerdem Mitglied der Zukunftsinitiative (ZI) „Klima.Werk“, einem Zusammenschluss von Städten und Gemeinden entlang der Emscher. Die Idee: Stadtteilentwicklung, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung gehen Hand in Hand. Es lassen sich Gelegenheiten beim Schopf packen, wenn die städtische Infrastruktur stellenweise in die Jahre gekommen ist und, so oder so, erneuert werden muss. In Brauck-West trifft das beispielsweise auf die Kanalisation des Stadtteils zu. In einigen Siedlungen soll bald ein modernes Abwassersystem Schmutz- und Regenwasser getrennt abführen.

Verschiedene Fachämter der Stadt Gladbeck wollen gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern integrierte Pläne für ein lebenswertes und klimafestes Quartier entwickeln und umsetzen. Bürgerinnen und Bürger werden durch Förderangebote in die Lage versetzt, auch privat in ein klimarobustes Zuhause zu investieren.

Motivation der Zukunftsinitiative Klima.Werk

»Über wassersensitive Planungen lassen sich drängende Aufgaben aus Klimaanpassungsmaßnahmen wirkungsvoll umsetzen. Die Vernetzung von Grünzügen und Wasserachsen, temperaturregulierende Wasserflächen, dezentrale Puffer- und Speicherräume zum Rückhalt von Starkregen, die Gestaltung von urbaner Landschaft mit der Bewirtschaftung von Regenwasser sind elementare Bestandteile in der ökologischen Stadtentwicklung und der Anpassung und Minderung der Klimawandelfolgen. Integrale Planungen nutzen die Chancen der Gestaltung mit Wasser und minimieren Risiken und Belastungen wie Starkregen und Hitzeperioden aus dem Klimawandel.«

»In Brauck wollen wir den öffentlichen Raum eines ganzen Quartiers nach modernsten Maßstäben klimagerecht gestalten. Die Stadt unterstützt außerdem auch Eigentümer finanziell bei der energetischen Sanierung privater Immobilien.«

Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer
— Stadt Gladbeck

Modellregion Ruhrgebiet

Lokale Modellprojekte werden auch durch das Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ im Rahmen der Ruhrkonferenz ermöglicht. Im Fokus dieser Initiative des Landes NRW stehen Maßnahmen zur Flächenentsiegelung sowie Programme zur Dach- und Fassadenbegrünung. Ziel ist es, dadurch bis 2040 mindestens 25 Prozent der befestigen Flächen vom Kanalnetz abkoppeln zu können und den Verdunstungsgrad in der Region um zehn Prozent zu erhöhen. Die Emschergenossenschaft ist bei der Umsetzung des Projektes ein wichtiger Partner.

Chancen für die Region bietet nicht zuletzt die IGA Metropole Ruhr 2027, die erste dezentrale Internationale Gartenausstellung. An der Durchführungsgesellschaft sind der Regionalverband Ruhr (RVR) sowie Kommunen und Kreise beteiligt. Kooperationen bestehen mit dem Land NRW, Emschergenossenschaft/Lippeverband und vielen weiteren Partnern. Die IGA 2027 soll für die grünste Stadtlandschaft der Welt sorgen. Auch die Gladbecker Halden können davon profitieren.